Das Ziel des Seminars ist es, die religiöse Rolle der Frauen im kultischen und rituellen Kontext zwischen dem antiken Griechenland und Rom zu untersuchen. Der erste Teil des Kurses besteht aus einem Einführungsunterricht über die Frau im antiken Griechenland, insbesondere wie die Frau im religiösen, rechtlichen und sozialen Kontext wahrgenommen, visualisiert und betrachtet wurde. Anschließend wird die kultische und rituelle Funtkion der Frauen in den wichtigsten poleis Griechenlands vertieft, wobei die regionalen Unterschiede und auch die verschiedenen weiblichen Rollen an den städtischen Kult-Praktiken zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem Hellenismus hervorgehoben werden. Der zweite Teil des Kurses beginnt mit einer Einführung über die Frau im antiken Rom, wobei auch die Berührungspunkte und Brüche mit der griechischen Kultur betont werden. Danach wird die kultische Rolle der römischen Frauen vertieft, wobei besondere Schwerpunkte nicht nur auf den bekannteren weiblichen Kollegien liegen, sondern auch auf bestimmten religiösen Ausdrucksformen – wie im Fall der Galloi – bei denen ein Queer Gendering zu beobachten ist.
Der Kurs beinhaltet verschiedene Übungen (kurze Präsentationen, einige Lektüren von Primär- und Sekundärtexten in deutscher und englischer Sprache, ikonografische Vertiefungen) mit dem Ziel, den Studierenden die grundlegenden Werkzeuge für eine historische und historisch-religiöse Forschung über die Frauenwelt in der Antike zu vermitteln.
- Kursleiter*in: Pasquale Ferrara