Wenige Begriffe berühren das Verständnis der menschlichen Identität in ähnlich starker Weise wie der Begriff der Seele.

In diesem Seminar wird der Versuch unternommen, anhand ausgewählter Stationen zu untersuchen, in welcher Weise die Seele zu verschiedenen Zeitpunkten der Philosophiegeschichte jeweils behandelt wurde. Ziel ist es dabei, eine besseren Einblick zu gewinnen, welche Bedeutungen das Begriffskonstrukt Seele haben kann.

In dem Seminar werden konkret folgende Themen untersucht:

1.       Antike - in dieser Phase wurden durch Demokrit, Platon und Aristoteles bereits die relevanten Alternativen formuliert, eine materialistische Konzeption, eine dualistische Konzeption und eine Verbindung der beiden Varianten bei Aristoteles.

2.       Mittelalter – ausgehend vom Alten und Neuen Testament erfolgte insbesondere bei den Kirchenvätern eine eingehende Untersuchung der Seele. Schwerpunkte werden in den entsprechenden Sitzungen des Seminars die Seelenkonzeption von Augustinus sowie zudem die Thematisierungen im Islam und im Buddhismus sein.

3.       Neuzeit – Neurowissenschaften, Philosophie des Geistes. Vor dem Hintergrund der modernen Neurowissenschaften und Verfahren wie der Bildgebung in der MRT steht zunehmend die Psyche im Vordergrund. Daher bietet es sich an, den Zusammenhang zwischen Seele und Psyche eingehender zu untersuchen.