Abschnittsübersicht

    • Willkommen zu einem kurzen Einblick in den Masterstudiengang "Digitale Bildung" an der Universität Potsdam!

      Schön, dass Sie vorbeischauen. Ich bin Sophie Wagner und studiere selbst in diesem Master. In diesem kurzen Schnupperkurs möchte ich Ihnen zeigen, womit wir uns hier beschäftigen – und vor allem, wie wir gemeinsam lernen, denken und gestalten.

      Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, warum eine technisch perfekte App scheitert oder warum eine teure Lernplattform ungenutzt bleibt. Oft liegt der Grund nicht in der Technik, sondern bei den Menschen, die sie nutzen (oder eben nicht). Genau an dieser Schnittstelle zwischen Mensch und Technik setzt unser heutiges Thema an: Technologieakzeptanz fördern.

      In der nächsten halben Stunde lernen Sie ein zentrales theoretisches Modell aus der Akzeptanzforschung kennen, das Technology Acceptance Model (TAM). Es hilft zu verstehen, warum Menschen bestimmte Technologien begeistert nutzen, andere aber links liegen lassen. Und Sie werden es gleich selbst an einem praktischen Beispiel ausprobieren.

      Ich wünsche Ihnen viel Freude und interessante Erkenntnisse!


    • Ein wichtiger Bestandteil jedes Moduls im Master Digitale Bildung ist die klare Definition von Lernzielen. Sie zeigen Ihnen, welche Kompetenzen Sie am Ende erwerben werden und geben dem Lernprozess eine klare Richtung.

      Um Ihnen einen authentischen Eindruck vom Anspruch und der Tiefe unseres Masters zu geben, finden Sie hier die umfassenden Lernziele, wie sie für ein komplettes Modul zum Thema "Technologieakzeptanz" gelten würden.

      Diese 20-minütige Schnuppereinheit ist Ihr erster Schritt auf diesem Weg. Wir werden uns hier vor allem auf die Grundlagen konzentrieren (die ersten beiden Ziele) und eine erste, angeleitete Anwendung wagen (Ziel 3).


    • Stellen Sie sich vor, Ihr Lieblingsrestaurant führt eine Neuerung ein: Statt der klassischen Speisekarte liegt ein Tablet auf dem Tisch. Sie sollen per App bestellen und bezahlen. Technisch eine tolle Sache: weniger Wartezeit, keine Fehler bei der Bestellung, effizienter für das Personal.

      Doch nach ein paar Wochen bemerken Sie: Viele Gäste wirken frustriert, die Tische neben Ihnen sind wieder mit klassischen Speisekarten ausgestattet und die Kellner tippen die Bestellungen doch wieder von Hand ein. Die digitale Lösung scheint zu floppen.


    • Was glauben Sie? Aus welchen Gründen könnten die Gäste und das Personal die neue digitale Speisekarte ablehnen? Sammeln Sie im Forum erste Ideen und Vermutungen.


    • Im folgendem Video finden Sie eine kurze Präsentation, die Ihnen das TAM und seine Kernkomponenten vorstellt.

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    • Herzlich willkommen zum kurzen Wissens-Check! Überprüfen Sie mit diesen drei Fragen Ihr Verständnis der zentralen Konzepte des TAM. Es gibt kein Richtig oder Falsch im Sinne einer Benotung – dies dient nur Ihrer eigenen Orientierung.

    • Sie haben das TAM nun als Analysewerkzeug kennengelernt. Im letzten Schritt dieser Einheit geht es darum, dieses Wissen auf einen neuen, realistischen Praxisfall anzuwenden.

      Fallbeispiel:
      An der "BBS Berlin" wurde eine neue digitale Lernplattform eingeführt. Nach kurzer Zeit zeigt sich: Viele Lehrkräfte nutzen sie nicht und bleiben bei ihren alten Systemen. Die Schüler*innen sind frustriert, weil die Nutzung unübersichtlich ist.

      Ihre Aufgabe:
      Führen Sie eine erste, kurze Analyse durch. Die folgenden Leitfragen helfen Ihnen dabei, die Situation zu strukturieren:

      Schritt 1: Analyse der Barrieren (mit Hilfe des TAM)

      • Identifizieren Sie einen möglichen Grund, warum die Lehrkräfte die Plattform als nicht nützlich empfinden könnten.

      • Identifizieren Sie einen möglichen Grund, warum die Schüler*innen die Plattform als nicht benutzerfreundlich empfinden könnten.

      Schritt 2: Entwicklung einer ersten Lösungs-Idee

      • Schlagen Sie EINE konkrete, kleine Maßnahme vor, die man als erstes umsetzen könnte, um die Akzeptanz bei einer der beiden Gruppen (Lehrkräfte oder Schüler*innen) zu erhöhen.


    • Geben Sie Ihre drei Antworten (Grund 1, Grund 2, Maßnahme) in das Textfeld unten ein oder laden Sie diese als PDF-Datei hier hoch.

    • Was haben wir erreicht?

      Sie haben gesehen, dass die Akzeptanz von Technologie weniger eine technische als eine menschliche Frage ist. Mit dem Technology Acceptance Model (TAM) haben Sie ein mächtiges Werkzeug entdeckt, um systematisch zu analysieren, warum Menschen eine Technologie annehmen oder ablehnen. Sie wissen nun, dass die wahrgenommene Nützlichkeit ("Was bringt es mir?") und die wahrgenommene Benutzerfreundlichkeit ("Wie kompliziert ist es?") dabei die entscheidenden Rollen spielen.


      Wie geht es weiter? Ein Ausblick

      Das TAM war der Grundstein der Akzeptanzforschung. Die Wissenschaft hat sich seitdem natürlich weiterentwickelt und das Modell um wichtige Faktoren ergänzt.

      Ein zentrales Nachfolgemodell ist die Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT). Dieses Modell berücksichtigt zusätzlich Aspekte, wie beispielsweise soziale Einflüsse (was denken Kolleg*innen oder Freund*innen über die Technologie?) oder unterstützende Rahmenbedingungen (gibt es gute Anleitungen, Schulungen oder technischen Support?)

      Diese erweiterten Modelle sind ein zentraler Bestandteil in unserem Master Digitale Bildung, um komplexe Praxisfälle noch differenzierter analysieren zu können.


    • Möchten Sie tiefer eintauchen?

      Hier finden Sie die Verlinkungen zu den zentralen wissenschaftlichen Originalartikeln, die in dieser Einheit erwähnt wurden. Ein idealer Startpunkt für alle, die das Thema weiterverfolgen möchten.

      • Das Originalmodell (TAM):
        Davis, F. D. (1989). Perceived usefulness, perceived ease of use, and user acceptance of information technology. MIS Quarterly, 13(3), 319–340.

      • Die erwähnte Meta-Analyse zum TAM:
        Lee, Y., Kozar, K. A., & Larsen, K. R. T. (2003). The technology acceptance model: Past, present, and future. Communications of the Association for Information Systems, 12, Article 50.

      • Die Weiterentwicklung (UTAUT):
        Venkatesh, V., Morris, M. G., Davis, G. B., & Davis, F. D. (2003). User acceptance of information technology: Toward a unified view. MIS Quarterly, 27(3), 425–478.