Als 1989 in Deutschland „Maus – die Geschichte eines Überlebenden“ des amerikanischen Zeichners Art Spiegelman erschien, wurde der Comic von vielen vorurteilsbeladen aufgenommen. Die Frage, ob der Holocaust in solchen unseriös wirkenden grafischen Darstellungen überhaupt thematisiert werden darf, wurde damals noch kontrovers diskutiert. Inzwischen sind Graphic Novels zu einem festen Bestandteil der Erinnerung an den Holocaust geworden.
Ziel des Kurses ist die Einführung in die Entstehungsgeschichte dieser Literaturform und die Diskussion der Bedeutung von Graphic Novels für die Geschichtsvermittlung. Es werden Graphic Novels zu folgenden Themen gelesen: Biografien von Holocaust-Opfern, Widerstand im Zweiten Weltkrieg und Holocaust-Tagebücher.
Der Kurs findet im Seminarraum des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien statt.
Literatur:
Aaron, Victoria. Holocaust Graphic Narratives. Generation, Trauma and Memory. New Brunswick, New Jersey, New York: Rutgers University Press, 2019.
Frahm, Ole. Genealogie des Holocaust. Art Spiegelmans MAUS – A Survivor’s Tale. München: Wilhelm Fink Verlag, 2006.
Merten, Thomas. Die Shoah im Comic seit 2000. Berlin, Boston: Walter de Gruyter, 2021.
Stańczyk, Ewa, eds. Comic Books, Graphic Novels and the Holocaust. Beyond Maus. London, New York: Routledge. Taylor & Francis group, 2020.
- Kursleiter*in: Martina Bitunjac