Sechzig Jahre bestehen die diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel. Zwanzig Jahre hat es nach dem Zweiten Weltkrieg gedauert, bis sie am 12. Mai 1965 aufgenommen  wurden. In dieser Zeit gab es in Deutschland - entgegen der Ansichten vieler Shoa Überlebender bezüglich des Neubeginns im Nachkriegsdeutschland - mehrere aufstrebende jüdische Gemeinden. Heute leben dauerhaft allein in Berlin bis zu 45.000 Israelis als ein Teil der inzwischen auf mehr als 250.000 Menschen angewachsenen jüdischen Bevölkerung in der BR Deutschland. Viele von ihnen haben deutsch-jüdische Vorfahren, die anderen kommen aus Osteuropa und Russland. Immer sind es Schicksale einzelner Menschen, die sich in Büchern, Reise –und Erinnerungsberichten der Zeitzeugen, Tageszeitungen, Filmen individuell ausdrücken. Parallel zu dieser Betrachtungsweise der jüdischen Geschichte in Deutschland, vermitteln sie das Gefühl der Existenz eines zwischenmenschlichen Universums, das über den Schrecken der Shoa steht.
Anhand von ausgewählten Publikationen und Filmen beschäftigt sich das Seminar demnach mit verschiedenen Etappen der Entwicklung des jüdischen Lebens in Deutschland und Berlin. Dabei werden solche Themen
wie Judentum und Moderne, Identitätsfaktoren im historischen Kontext analysiert.

Literatur: 

Brenner, Michael: Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart. München 2012.
Klaus Hillenbrand: Fremde im neuen Land. Deutsche Juden in Palästina und ihr Blick auf
Deutschland nach 1945. Frankfurt a.M. 2015.
Norbert Kron, Amichal Shalev (Hg.): Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen.
Frankfurt a.M. 2015.
Faina Oz-Salzberger: Israelis in Berlin. Frankfurt a.M. 2001