Im deutschen Judentum existierte schon immer ein enges Verhältnis zur eigenen Geschichte – und dies nicht erst seit der Shoah. Friedhöfe, Synagogen, Schulen und Kulturstätten behielten ihre Bedeutung als Erinnerungsorte auch dann noch, wenn sie nicht mehr genutzt wurden. Zur eigenen Erinnerungskultur kamen nach 1945 deutschlandweit zahlreiche Orte des Gedenkens an die Leidensgeschichte im "Dritten Reich" hinzu. Das geplante Blockseminar führt in grundlegende Prinzipien jüdischer Erinnerungskultur ein, wird kombiniert mit Exkursionen zu Orten markanter jüdischer Geschichte in Berlin-Brandenburg (Friedhöfe, Museen, Synagogen, Baudenkmäler u.a.) einerseits wie auch zu ausgewählten Stätten einstiger NS-Verbrechen andererseits (Gleis 17, Haus der Wannseekonferenz u.a.). Jeder Blockseminartag umfasst Theorie und Vorort-Besuche zugleich. Einige Exkursionen orientieren sich an Schlüsselpersonen der deutsch-jüdischen Geschichte (Liebermann-Villa in Berlin, Einsteinhaus in Caputh u.a.). Alle Besuche von Erinnerungs- und Gedenkorten werden inhaltlich und methodisch nachbereitet. Das Seminar findet in Zusammenarbeit mit Dr. Olaf Glöckner (MMZ) statt. 
Die Blockseminartage finden statt am: 22.4.23; 27.5.23; 18.6.23; 8.7.23.
 
Literatur: Diekmann, Irene (Hg.): Jüdisches Brandenburg. Geschichte und Gegenwart. Berlin 2008; Hörner, Unda: Orte jüdischen Lebens: Ein Spaziergang durch Berlins Mitte,  Berlin 2010; Berger, Maria (Hg.) u.a., Synagogen in Brandenburg. Spurensuche, Leipzig/Berlin 2013; Dekel, Irit: Mediation at the Holocaust Memorial in Berlin, Basingstoke 2013.