In diesem Seminar werden die „Kinder- und Hausmärchen“ (1812/1815) der
Brüder Grimm in ihrem europäischen Kontext betrachtet. Es wird deutlich,
dass die Grimms aus einem gesamteuropäischen Reservoir an Mythen,
Märchen und Sagen schöpfen, um ihre Sammlung vermeintlich ,urdeutscher‘
Märchen zu schaffen. Bei der Betrachtung dieses Transformationsprozesses
profitieren wir von der Vielsprachigkeit der Teilnehmer:innen des
Seminars. Da dieses im Rahmen der EDUC-Universitätsallianz angeboten
wird, werden im Idealfall auch italienische, französische, tschechische
und ungarische Studierende am Kurs teilnehmen (aus Cagliari, Rennes,
Nanterre, Brno und Pécs), so dass wir unterschiedliche
nationalsprachliche Quellen und ihre poetische Bearbeitung
komparatistisch betrachten können. Neben dem Wandel der Märchen in
verschiedenen Sprachen werden wir uns auch ihrer Adaption für
unterschiedliche Medien zuwenden (Literatur, performative Künste und
Film). Das Seminar findet in Präsenz statt, mit einem Hybridangebot für
die internationalen Studierenden und wird im Co-Teaching zusammen mit
Vinzenz Hoppe und auswärtigen Expert:innen angeboten.
- Kursleiter*in: Kaspar Renner