Im Seminar am Institut für Germanistik werden die ,Lettres persanes' / ,Persischen Briefe' des französischen Autors und Philosophen Montesquieu als Schlüsseltext der europäischen Aufklärung gelesen. Der Text von 1721 geht von der Fiktion aus, dass zwei Perser nach Frankreich reisen und ihren Landsleuten von dort in einer Reihe von Briefen berichten. Durch diese ,verfremdende' Perspektive werden besonders erhellende Beobachtungen und Reflexionen über die französische Aufklärungsgesellschaft produziert, von der Religion über Politik, Philosophie und Ökonomie bis zur Mode. Im Seminar erschließen wir exemplarische Briefe zunächst im ,Close Reading', um eine kleine Enzyklopädie des aufklärerischen Wissens und seiner Kritik zu erstellen. Französischkenntnisse sind dafür nicht erforderlich, wir arbeiten mit der deutschen Übersetzung. Davon ausgehend nehmen wir die Rezeptionsgeschichte der ,Lettres persanes' in der deutschsprachigen Literatur in den Blick. Das literarische Muster, die eigene Kultur im Spiegel des Fremden zu beobachten, macht hier Schule, bis hin zu einem fiktiven Reisebericht aus der Feder Friedrichs II., der die europäische Kultur aus der Perspektive eines Sendboten des chinesischen Kaisers darstellt. Das Seminar ist Teil der Erasmus+ Strategischen Hochschulpartnerschaft "Die Zukunft des Kulturellen Erbes im Modernen Europa". Es ist eine Exkursion nach Bordeaux geplant, wo gerade das 300. Jubiläum der Veröffentlichung der ,Lettres persanes' in einer Vielzahl von Kulturveranstaltungen (szenische Lesungen; Podiumsdiskussionen; Fotoausstellung) gefeiert wird. Weitere Informationen zum Projekt: https://www.uni-potsdam.de/de/fucuhe/

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Edson Rodrigo Toledo Neto