Die Bücherverbrennungen in Deutschland 1933 gehören zu den zentralen Ereignissen in der Frühphase der nationalsozialistischen Herrschaft.

Im Seminar wollen wir zunächst der Frage nachgehen, wie es zu den Bücherverbrennungen kam. Wer waren die Akteure? Was waren ihre Motive? An welchen Orten brannten die Bücher?

Nach erfolgter historischer Einordnung werden wir genauer hinschauen, welche Literaturen 1933 auf den Scheiterhaufen brannten. Welche literaturpolitischen Feindbilder standen im Mittelpunkt der Verbotspraxis? Hierzu werden wir gemeinsam Textauszüge aus Büchern lesen, die von den Nationalsozialisten als „jüdisch“, „marxistisch“, „liberal“, „pazifistisch“ oder „dekadent“ gebrandmarkt wurden. Begleitend dazu wollen wir auf die Exil- und Verfolgungsschicksale von Autorinnen und Autoren wie Lion Feuchtwanger, Anna Seghers, Joseph Roth, Stefan Zweig, Irmgard Keun, Klaus Mann oder Erich Mühsam eingehen.

Ein besonderes Augenmerk wird schließlich den literarischen Reflexionen zum Thema Krieg am Beispiel des „Fronterlebnisses“ im Ersten Weltkrieg gelten.